Was ist der Mensch, dass du seiner gedenkst?
Weihnachtsfeiertage sind still vorübergezogen. Aber die Weihnachtszeit ist noch nicht vorbei. Sie geht bis zum 6. Januar. Dann kommen die Weisen aus dem Morgenland an der Krippe an. Meine Krippe steht noch und auch die wunderschön beleuchtete Krippenszene im Vorraum der Kirche erstrahlt allabendlich im schönen Licht.
Manch einer mag es abtun als Märchen, als nette Geschichte, die mit der Realität nichts tun hat. Aber ich glaube, es hat einen Grund, warum jedes Jahr wieder so viele Menschen davon angerührt sind. Eine Krippe hat immer eine besondere Anziehungskraft. Denn das, was dieses Kind im Stall zu Bethlehem ankündigt, ist von tiefer Bedeutung für mein ganzes Leben. In ein paar Festtagen ist das nicht zu erfassen, warum Gott uns Menschen mit solch einem großartigen Geschenk bedenkt.
Dietrich Bonhoeffer schreibt: An die Krippe des Christuskindes können wir nicht treten, wie an die Wiege eines anderen Kindes, sondern wer an seine Krippe gehen will, mit dem geht etwas vor, der kann nur gerichtet oder erlöst wieder von ihr fort gehen, der muss hier entweder zusammenbrechen oder er weiß die Barmherzigkeit Gottes sich zugewandt.
Der Thron Gottes in der Welt ist nicht auf den menschlichen Thronen, sondern in den menschlichen Abgründen und Tiefen, in der Krippe.
Um seinen Thron herum stehen nicht schmeichelnde Vasallen, sondern dunkle, unbekannte, fragwürdige Gestalten, die sich an diesem Wunder nicht satt sehen können und ganz von der Barmherzigkeit Gottes leben wollen.
